Die Blechschneiderei
Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum!

 

Restaurationsbericht VW Käfer

 

 

Los ging es mit der Bastelei im Dezember 2013.
Erst mal den Staub der Jahrzehnte entfernt!
Das Zerlegen geht ja immer recht schnell! "Zwischen den Tagen" gab es dann die erfolgreiche Scheidung!
Die Bodengruppe hat nach erstem Augenschein keine Durchrostungen. Schraubkanten, Wagenheberaufnahmen... alles noch da und ungeschweißt. Nach über 50 Jahren wohlgemerkt! :-)
  Aufgeladen und ab geht es zum Sandstrahlen. Januar 2014.
Im März ging es dann weiter mit der ersten Ersatzteilbestellung! CSP lieferte prompt und zuverlässig!
Hinten links ging es dann los. Nach dem Sandstrahlen sah man erst das ganze Ausmaß. Überrascht war ich aber nicht. So ist das halt bei den alten VW´s, immer die unteren 20 cm rundherum. Einmal neu? Bitte sehr.
 Rechte Seite, gleiches Spiel.
Eine Herausforderung ist die Hutablage denn dafür gibt es keine Reparaturbleche und was vernünftiges gebrauchtes konnte ich auch nicht besorgen. Diese Stelle ist bei vielen Käfern eine Schwachstelle, da das Wasser durch die Lüftungsschlitze genau in den Falz läuft der aber mit der Lackierpistole kaum erreicht wird. Die Feuchtigkeit nimmt in Verbindung mit Sauerstoff ihre Arbeit auf und kommt zu folgendem Ergebnis! Leider sieht das auch keiner da es innen vom Dachhimmel verdeckt wird und von außen nicht zu sehen ist.
Da dieses Blech dreidimensional über 75 cm Länge gebogen werden muss, habe ich mich für drei Teile entschieden, was die Blechformerei wesentlich einfacher macht. Bei der 3D Blechverformung kam nun endlich auch mal mein neuer Sandsack und mein Treibhammer zum Einsatz, den mir meine liebe Frau zum letzten Geburtstag geschenkt hat. :-) Da man nun von außen durch die Lüftungsschlitze die Schweißnaht sehen konnte, musste ich das ganze Blech entlang dem Fensterfalz heraustrennen um die Schweißnaht von hinten zu verschleifen. Hier die fertige Ansicht mit Schweißfarbe grundiert. Bei der Gelegenheit konnte ich dann auch gleich die Innenseite vom Rost entfernen und ebenfalls mit Schweißfarbe grundieren.
 Just zu diesem Zeitpunkt hatte ich ein Gespräch mit Alexander Hollwich, der mir von vollverstrahlten Käfer-Bastlern erzählte, die genau dieses Blech verschraubbar machen damit man es sauber lackieren kann. Dieser Gedankenanstoß hat mich natürlich herausgefordert und wurde in die Tat umgesetzt. Allerdings hatte ich während der Ausführung diese Idee mehrfach verflucht! Hier im fertigen Ergebnis.
Weiter geht es mit der rechten Seite. Schweller und Heizkanal.
Vorne links habe ich mich dazu entschlossen das Stehblech auszutauschen da es leicht zerknittert war.
 Vorne rechts wollte ich nur das Reproblech einsetzen, allerdings war ich mit der Passform gar nicht zufrieden sodass ich auch hier das komplette Stehblech getauscht habe. Eine neue Reserveradmulde und ein neues Frontblech runden das Ganze ab.
An den Türen gab es auch was zu tun. Die Fahrertür benötigte eine neue Außenhaut. Beifahrertür eingebaut um die Spaltmaße einzustellen.
Neuer Gepäckboden
Fertig mit der Schweißerei! Nun wird vor dem Lackieren alles zur Probe angebaut.
Jetzt geht's ans spachteln und grundieren.
Weil alles so gut geklappt hat, habe ich mich entschieden, den Krabbler selbst zu lackieren.
Wäre echt eine klasse Lackierung geworden, wenn ich nicht einen neuen Druckluftschlauch gekauft hätte der leider nicht silikonfrei war. Durch das Silikon hatte ich viele kleine Pünktchen in der Oberfläche die auch nicht mehr zu polieren waren. Also Kommando zurück, Krabbler auf den Hänger und ab zum Fachmann, der Firma Ludewig Karosseriebau die unseren Karmann schon so perfekt gespachtelt und lackiert haben.
Zwischenzeitlich kümmerte sich die zukünftige Besitzerin liebevoll um die Innenausstattung. Die Polster und Türpappen wurden nach sehr aufwändigen Reinigungsarbeiten wieder wie neu. Auch die Stoßstangen hat meine Frau wieder astrein hinbekommen. Ihr war es wichtig, möglichst viele Teile original zu erhalten.
Auch die zweifarbige Lackierung der Felgen war herausfordernd. Schleifen, abkleben lackieren, schleifen, abkleben, lackieren...... Das Ergebnis, gerade in Verbindung mit den Weißwandreifen, entschädigt aber.

 An der Bodenplatte gab es bis auf die Gewindeplatten für die Gurte nichts zu schweißen. Sandgestrahlt, abgeschliffen, mit Epoxy grundiert, Dichtmasse aufgetragen und lackiert. Bremsen komplett neu gemacht und das Getriebe ebenfalls wieder von Michel Diettrich generalüberholt. Die Bundbolzen an der Vorderachse hat uns unser Clubkollege Udo Beil, auch ein leidenschaftlicher Käfer und Karmann-Bastler, neu ausgebuchst. An der fertigen Bodenplatte sieht man auch wieder schön die Ölleitungen für den Frontölkühler die ich durch den Tunnel verlegt habe. Hat sich beim Karmann bewährt und hielt auch beim Käfer Einzug. Die Vorderachse wurde später gegen eine verstellbare Version getauscht und wir haben auf innenbelüftete Scheibenbremsen umgebaut. Leider fehlen mir hierzu Fotos.

Hochzeit und Zusammenbau. Das sind, wie ich finde, immer die schönsten Arbeiten. Abgesehen vom Einbau des Himmels. Das hat mich schon etwas genervt. Irgendwie habe ich in der letzten Bauphase kaum mehr Fotos gemacht. Sehr ärgerlich. Es fehlen Fotos vom Kabelbaum den ich komplett neu erstellt habe, wie auch vom Einbau der Scheiben, des Teppichs und des Himmels.

Hier ist alles was ich so gefunden habe. Der Motor ist nun ein 1500er mit neuen Kolben und Zylindern. Alles schön gereinigt und hier und da noch etwas Farbe, eine neue Benzinpumpe und der Sauer & Sohn Auspuff darf natürlich auch nicht fehlen. 

Die Kotflügel, Lichter, Blinker, Dichtgummis und der Chromzierrat ist alles neu gekauft worden. Hier möchte ich mich auch nochmals bei den Lieferanten, CSP, Werk34 und Käferland Frankfurt bedanken, die mich bestens unterstützt haben und immer prima geliefert haben.

Am 10.03.2017 ging es dann zum TÜV. H-Kennzeichen, Motor, Reifen und Bremsanlage wurden eingetragen und der Krabbler bekam ohne Mängel seine zwei Jahre TÜV nachdem er im Mai 1984 still gelegt wurde.

Erste Wagenwäsche, Nummernschilder und Skier drauf.....

…. und los geht´s mit der ersten Ausfahrt.